Olympische Winterspiele


Die ersten offiziellen Olympischen Winterspiele fanden, nachträglich dazu erklärt, in Chamonix 1924 statt. Olympische Wettbewerbe wurden vorher schon in London 1908 und Antwerpen 1920 ausgetragen.

Austragungsorte


Jahr Ort
Nationen
Wettbewerbe
Athleten

I 1924 Chamonix
16
13
294

II 1928 St. Moritz
25
13
393

III 1932 Lake Placid
17
14
307

IV 1936 Garmisch-Partenkirchen
28
17
756

1940 fielen wegen des Zweiten Weltkrieges aus.
Ursprünglich geplant in Sapporo, dann in St. Moritz und schliesslich erneut in Garmisch-Partenkirchen

1944 fielen wegen des Zweiten Weltkrieges aus.
Ursprünglich geplant in Cortina d'Ampezzo

V 1948 St. Moritz
28
24
713

VI 1952 Oslo
30
22
732

VII 1956 Cortina d'Ampezzo
32
24
819

VIII 1960 Squaw Valley
30
27
648

VIX 1964 Innsbruck
36
34
993

X 1968 Grenoble
37
35
1293

XI 1972 Sapporo
36
35
1128

XII 1976 Innsbruck
37
37
1261

XIII 1980 Lake Placid
37
39
1283

XIV 1984 Sarajewo
49
40
1490

XV 1988 Calgary
57
46
1634

XVI 1992 Albertville
64
57
1801

XVII 1994 Lillehammer
67
61
1739 (1217 Männer, 522 Frauen)

XVIII 1998 Nagano
72
68
2302 (1514 Männer, 788 Frauen)

XIX 2002 Salt Lake City
77
78
2399 (1513 Männer, 886 Frauen)

XX 2006 Turin
80
84
2633 (1627 Männer, 1006 Frauen)

XXI 2010 Vancouver 82 86 2536 (1503 Männer, 1033 Frauen)

XXII 2014 Sotschi 88 98 2873 (1714 Männer, 1159 Frauen)

XXIII 2018 Pyeongchang      

XXIV 2022 Peking      

Geschichte der Winterspiele

Die Geschichte der Olympischen Winterspiele ist zwar im Vergleich zu den Sommerspielen erheblich jünger (siehe Olympische Sommerspiele), aber der Wintersport spielte in den olympischen Überlegungen schon um die Jahrhundertwende eine Rolle.
Die seit 1901 in unregelmäßigen Abständen in Stockholm abgehaltenen "Nordischen Skispiele" nannte IOC-Präsident Coubertin "Olympiade skandinave". Beim Kongress in Paris am 23. Juni 1894, bei dem die Geburtsstunde der modernen Olympischen Spiele schlug (Athen 1896), war in der Liste der wünschenswerten Sportarten das Schlittschuhlaufen enthalten.
Der gesamte Wintersport erhielt aber erst nach dem Ersten Weltkrieg größeren Auftrieb, was die verspätete "olympische Geburt" begründet.
Eiskunstlauf stand schon im Programm von Paris 1900, wurde dann aber gestrichen. Sein olympisches Debüt feierte er 1908 in London, wo es einen Eispalast gab, mit sieben Frauen und 14 Männern aus sechs Ländern in vier Konkurrenzen. Es wurden Medaillen verteilt, die Wettkämpfe offiziell anerkannt.

Vorstöße und Rückschläge

Vorstösse, in Stockholm 1912 ein Wintersportprogramm aufzustellen, scheiterten an den Skandinaviern, die keine Konkurrenz für ihre Nordischen Spiele haben wollten.
Der Durchbruch erfolgte beim IOC-Kongress 1914 in Paris. Nachdem mehrere Ländervertreter sich dafür eingesetzt hatten, wurden Eiskunstlauf, Nordischer Skisport und Eishockey als fakultative Sportarten offiziell ins Olympiaprogramm aufgenommen. Dann legte der Weltkrieg sein Leichentuch über alle Bemühungen.
An ihm scheiterten auch die deutschen Pläne, neben den für 1916 in Berlin vorgesehenen Sommerspielen auf dem Feldberg im Schwarzwald ein "Ski-Olympia" abzuhalten.
Gemäß den Beschlüssen von 1914 wurden dann in Antwerpen 1920 olympische Eiskunstlaufwettbewerbe und ein Eishockeyturnier abgewickelt. Sie gaben den Befürwortern Olympischer Winterspiele gewaltigen Auftrieb.

Geburtsstunde

1921 empfahl die IOC-Tagung in Lausanne dem IOC-Präsidium, olympische Wintersportwettbewerbe in allen Ländern durchzuführen, wo Sommerspiele stattfinden und wo Wintersport möglich ist. Das zielte auf Frankreich und auf die "Internationale Wintersportwoche" in Chamonix 1924.
Die Skandinavier wehrten sich entschieden, verlangten, dass Chamonix kein Teil der Olympischen Spiele von Paris sein dürfe und dass die Ehrungen unterschiedlich sein müssten.
Die Franzosen zogen dann die Wintersportwoche "olympisch" auf, und sie wurde nachträglich 1926 vom IOC offiziell als Olympische Winterspiele anerkannt.

Chamonix, die ersten Winterspiele

In Chamonix fanden also die ersten Olympischen Winterspiele statt, wurden bis 1992 im selben Jahr wie die Sommerspiele durchgeführt, aber im Gegensatz zu diesen nicht nach Olympiaden bezeichnet, sondern durchnummeriert, ohne die ausgefallenen Spiele zu berücksichtigen.

Neuerung: der olympische Rhythmus

Nicht zuletzt kommerzielle Gründe, und wohl auch die Forderungen des Fernsehens, bewogen das IOC, von der Praxis der Winter- und Sommerspiele im selben Jahr abzukommen.
Seit 1994 finden sie nun im Zwei-Jahre-Rhythmus statt, behalten aber ihren eigenen Vier-Jahre-Rhythmus bei. Nach 1992 hielt man die nächsten Winterspiele bereits 1994 ab, die nächsten folgen dann wieder 1998.

Ablauf der Spiele

Regeln und äusserer Ablauf der Winterspiele entsprechen den Sommerspielen. Eine Wintersportart muss vom IOC als olympisch anerkannt werden, dazu vor allem die Voraussetzung erfüllen, in mindestens 25 Ländern auf drei Kontinenten in breitem Umfang betrieben zu werden.

Die Sportarten

Die olympischen Sportarten sind: Alpiner und Nordischer Skisport, Eiskunstlauf, Eisschnellauf, Short Track, Rennrodeln, Bob, Biathlon, Freestyle und Eishockey und Curling.

Die Zahl der Wettbewerbe steigt ständig, von 14 in Chamonix auf 64 in Nagano. Seit 1948 hat sich die Zahl der vergebenen Goldmedaillen nahezu verdreifacht.