Im Dienst der Leichtathletik

10.01.2005

Erste Entscheidung in der Thurgauer Sportlerwahl 2004 gefallen: Werner Dietrich wird als Sportförderer ausgezeichnet

Während über 30 Jahren hat Werner Dietrich als Trainer die Thurgauer Leichtathletik geprägt. Auch Werner Günthör zählte zu seinen Schützlingen. Das grosse Engagement des 51-Jährigen würdigt die Sportlerwahl-Jury mit der Auszeichnung zum «Thurgauer Sportförderer 2004».

Markus Rutishauser

Der heute in Riedt bei Erlen wohnhafte Werner Dietrich zählt zu den herausragenden Trainerpersönlichkeiten im Thurgauer Sport. Als erster Trainer von Werner Günthör erkannte er als erster dessen herausragendes Talent, förderte dieses konsequent und vermittelte dem nachmaligen dreifachen Weltmeister und Europameister das wichtige technische Rüstzeug.

Thurgauer Meister

Selbst war Werner Dietrich ein eher durchschnittlicher Leichtathlet. Seinen ersten Wettkampf absolvierte er anlässlich des Kantonalen Turnfests von 1970 in Arbon. Zwei Jahre später schaffte er bei den Thurgauer Junioren-Meisterschaften im Dreisprung immerhin den Sprung aufs oberste Podest, wobei Dietrich über die dabei erzielte Weite vornehm schweigt. Beim Kantonalen Turnfest in Sirnach wagte er sich dann sogar an einen Zehnkampf heran. Dass er alle Disziplinen bestand und schliesslich das Ziel des abschliessenden 1500-m-Laufes erreichte, war für Werner Dietrich bereits ein grosser persönlicher Erfolg. Der letzte Platz in der Rangliste war da eine Nebensächlichkeit. Seine Aktivkarriere war damit abgeschlossen. Als letzte sportliche Herausforderung hat sich Werner Dietrich noch eine Teilnahme an einem Marathon zum Ziel gesetzt. Ursprünglich war diese für den 50. Geburtstag geplant. Weil es damit nicht geklappt hat, soll es nun halt anlässlich des Sechzigsten endlich so weit sein. An der Vorbereitungszeit sollte es jedenfalls nicht liegen . . .

Start beim TV Uttwil

Seinen ersten Schritt in Richtung Trainerkarriere tat Werner Dietrich bei Jugend + Sport. Von 1971 bis 1982 förderte er die Talente im Turnverein Uttwil, dem Heimatort von Werner Günthör. Dort war er unter anderem auch noch Präsident und Oberturner. Nach einer kurzen Verschnaufpause übernahm Dietrich im Jahre 1984 die Trainerfunktion im TV Amriswil, die er 15 Jahre lang mit grossem Engagement ausübte. Seit 1999 ist er nun bei der Leichtathletik-Gemeinschaft Oberthurgau tätig, wo er mit der Mehrkämpferin Linda Züblin das derzeit grösste Thurgauer Talent fördert. Zu seinen Schützlingen zählt aber auch der Amriswiler Bobfahrer Roman Handschin, der zweimal pro Woche unter der Anleitung von Dietrich seine Muskelpakete trainiert. Bereits sein erfolgreicher Bruder Thomas durfte auf die Dienste des Leichtathletik-Lehrers zählen. Und auch der WM-Teilnehmer im Zehnkampf, Mirko Spada, profitierte während seiner Aktivzeit von Dietrichs grossem Wissensschatz.

Zahlreiche Auszeichnungen

Die grossen Verdienste von Werner Dietrich um die Leichtathletik blieben auch auf nationaler Ebene nicht verborgen. So ehrte der Schweizer Leichtathletik-Verband den Thurgauer 1996 als Trainer des Jahres. Weitere Auszeichnungen erhielt Dietrich von der Vereinigung Thurgauer Sportverbände (VTS) und vom Schweizerischen Olympischen Verband (SOV) und der Schweizer Sporthilfe. Mit der Auszeichnung zum Sportförderer des Jahres 2004 möchte die Fachjury der Thurgauer Sportlerwahl das Schaffen von Werner Dietrich ebenfalls würdigen und ihm neuen Schwung für hoffentlich noch viele erfolgreiche Jahre als Leichtathletik-Lehrer verleihen.

Person

Werner Dietrich wurde am 6. August 1953 in Berlingen geboren und wohnt heute in Riedt bei Erlen. Die Primarschule besuchte er in Kesswil, die Sekundarschule in Dozwil. Anschliessend absolvierte Dietrich von 1969 bis 1973 eine Ausbildung als Maschinenmechaniker bei der Firma Saurer AG in Arbon. Es folgte ein Ingenieurstudium an der Fachhochschule in Konstanz (1973-78). Heute ist Werner Dietrich als Entwicklungsingenieur in der Iveco-Motorenforschung in Arbon tätig.

Aus dem Tagblatt vom 10.01.2005
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